Ich weiß mich gehalten
und habe darin Ruhe und Sicherheit -
nicht die selbstgewisse Sicherheit des Mannes,
der in eigener Kraft auf festem Boden steht,
aber die süße und selige Sicherheit eines Kindes, das von einem starken Arm getragen wird,
eine - sachlich betrachtet - nicht weniger vernünftige Sicherheit.
Oder wäre das Kind "vernünftig,
das beständig in der Angst lebte,
die Mutter könne es fallen lassen? ...
Und wenn Gott mir durch den Propheten sagt,
dass Er treuer zu mir stehe als Vater und Mutter,
ja dass Er die Liebe selbst ist,
dann sehe ich ein,
wie "vernünftig" mein Vertrauen auf den Arm ist, der mich hält,
und wie töricht alle Angst vor dem Sturz in Nichts - wenn ich mich nicht selbst aus dem bergenden Arm losreiße.
(Edith Stein - Endliches und Ewiges, II,7)