In der Wüste wird der Mensch wirklich in seiner Größe geboren. Hier entdecken wir im Durst, den wir fühlen, unsere ursprüngliche Ausrichtung. Dadurch kommen wir plötzlich der Quelle unseres Lebens auf die Spur. Wonach sehnen wir uns, wenn alles wegfällt? Womit verbinden wir uns bleibend? Leben ist ja ein Band knüpfen mit etwas oder jemand anderem als ich selbst. Gerade die Wüste ist der privilegierte Raum, wo jede Indirektheit wegfällt. Die Zersplitterung und die Doppeldeutigkeit des vielfältigen Daseins verschwinden. Es gibt nichts mehr, was ich mir einverleiben könnte. Weil nichts mehr da ist. Was aber nie verschwindet, ist dasjenige, womit ich mich in Liebe verbinde.
Hein Blommestijn OCarm